Geschichte: Gemeinde Neuler

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Geschichte Neuler

Neuler zählt zu den wenigen Gemeinden in Ostschwaben, deren Existenz schon für das frühe 12. Jahrhundert bezeugt ist. Der Name „Nueler“ taucht in einer Handschrift des Klosters Ellwangen bei der Jahreszahl 1113 erstmals auf.

Der Ort Neuler ist seit seinen Anfängen untrennbar mit der geistlich-weltlichen Herrschaft Ellwangen verbunden.

Im Jahr 1460 wird das Ellwanger Benediktiner Kloster ein weltliches Chorherrenstift mit einem Fürstprobst an der Spitze. Ein Großteil der heutigen Gemeinde Neuler gehörte über Jahrhunderte zum Konventsvermögen der Chorherren. Neuler bildete als Besitzschwerpunkt ein Unteramt, von dem aus Konventsvermögen im Umkreis von fast 20 km verwaltet wurde.

Das älteste Gotteshaus der Gemeinde ist die spätromanische St.-Ägidius-Kapelle in Bronnen mit Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert. 1732 entstand die Wallfahrtskapelle "Zur Schmerzhaften Mutter Gottes", seit 1827 ist sie Friedhofskapelle. Im Jahre 1746 wurde die Pfarrkirche auf den Fundamenten einer gotischen Vorgängerin im Barockstil erbaut. Ein weiteres barockes Kleinod ist die Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete "Hl.-Blut-Kapelle" in Schwenningen.

Der Ort Neuler gehörte zunächst zur Fürstpropstei Ellwangen. Als diese mit der Säkularisation aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahr 1803 an das Königreich Württemberg fiel, wurde Neuler dort dem Oberamt Ellwangen zugeordnet.

Im neu gebildeten Oberamt Ellwangen wurde das Pfarrdorf Neuler mit den Orten Bronnen, Ebnat, Ramsenstruth mit Pfaffenhölzle und Sulzdorf zu einer solchen Schultheißerei zusammengefasst.

Im Rahmen der Kreisreform im Jahr 1938 kam Neuler dann zum Landkreis Aalen, der durch die Kreisreform 1973 im neugeschaffenen Ostalbkreis aufging.

Zum 01.01.1977 kam im Rahmen der Gemeindereform, durch gesetzliche Festlegung, der Ortsteil Schwenningen von der Gemeinde Rainau zur Gemeinde Neuler.

Heute gehören zu Neuler die Ortsteile Adlersteige, Bronnen, Ebnat, Gaishardt, Leinenfirst, Ramsenstrut und Schwenningen sowie die Gehöfte Binderhof, Burghardsmühle, Haldenhof, Himmelreich, Pfaffenhölzle, Schönberger Hof, Oberer Kohlwasen und Unterer Kohlwasen. Die Gemeindefläche umfasst ca. 3.600 ha.

Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war Neuler eine typische, von der Landwirtschaft und kleinen Handwerksbetrieben geprägte Gemeinde. Danach begann eine sprunghafte Entwicklung und Neuler wurde zur Arbeiterwohngemeinde.

Die günstige Lage zwischen der Stadt Ellwangen und der Stadt Aalen, die kurzen Entfernungen zu den Arbeitsplätzen und günstige Bauplatzpreise ließen einen Kranz von Neubaugebieten um den alten Ortskern entstehen.

Das örtliche Gewerbe konnte mit dieser Entwicklung Schritt halten. Mit dem Bebauungsplan „Hinterer Brühl II“ wurde 1972 das erste klassische Gewerbegebiet in Neuler ausgewiesen. Etwa 500 Arbeitsplätze werden heute von mittelständischen und Handwerksbetrieben angeboten. Über 3.200 Einwohner zählt Neuler heute.

Die kommunale Infrastruktur der Gemeinde Neuler ist, von wenigen Ausnahmen, wie z. B. dem Anschluss an die Landeswasserversorgung im Jahr 1917 und dem Bestand drei älterer Schulhäuser, ab 1950 entstanden.

Eine gute öffentliche Infrastruktur mit zwei Kindergärten, einer Grundschule sowie Freizeiteinrichtungen ist vorhanden.

Besonders ausgeprägt ist das rege Vereinsleben. Zahlreiche Feste im Verlauf eines Jahres sowie der weit über die Region hinaus bekannte Faschingsumzug zeugen davon. Laut mündlicher Überlieferung soll es 1906 das erste organisierte Narrentreiben in Neuler gegeben haben, doch sprechen viele Belege für eine viel ältere Fasnachtstradition. So berichtet die Ellwanger Oberamtsbeschreibung 1886, dass im Ort öffentliche Maskenumzüge stattfanden.

Neuler ist eine moderne und liebenswerte Gemeinde mit reicher Tradition.